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Deduktiv-nomologische Erklärung: Deduktiv-nomologische Erklärung (DNE), auch bekannt als Covering-Laws-Modell, ist ein Modell der wissenschaftlichen Erklärung, das besagt, dass eine Erklärung eines Phänomens darin besteht, das Phänomen aus einem Naturgesetz und einer Beschreibung der Ausgangsbedingungen abzuleiten. Siehe auch Anfangsbedingungen, Naturgesetze.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Gerhard Schurz über Deduktiv-nomologische Erklärung – Lexikon der Argumente

I 223
Deduktiv nomologische Erklärung/Hempel/Schurz: (Hempel 1942(1), Hempel/Oppenheim 1948(2), Vs: Stegmüller 1969(3), Salmon 1989(4)).
Deduktiv-nomologisch:
Explanans: Prämissenmenge: aus strikt generellen Sätzen G und Antezedens A (singulärer Sätze)
Explanandum: Konklusion E. (singulärer Satz).
Folgerungsbedingung: E ist eine deduktive Konsequenz aus G und A
Bsp G: Alle Metalle leiten Strom
A: Diese Vase ist metallisch
E: Deshalb leitet sie Strom.
Gesetz: Gesetzesprämissen sind nie definitiv verifizierbar.
Modell: daher ist die epistemische Modellversion wichtiger. D.h. es geht um Akzeptanz und nicht um Wahrheit vor einem Hintergrundwissen.
>Hintergrund
, >Wissen, >Modelle, >Modelltheorie, >Vorwissen.
I 224
Potentielle Erklärung/Hempel: Hier wird bloß logische Konsistenz der Prämissen verlangt. Das ist wichtig, wenn man Hypothesen in Bezug auf ihre Erklärungskraft bewertet.
>Beste Erklärung.
I 224
Covering law/Dray/Schurz: (Dray 1957)(5): einfachster Fall einer deduktiv nomologischen Erklärung: hier wird Antezedens und Explanandum durch ein einzelnes Gesetz implikativ verbunden.
Logische Form: (x)(Ax > Ex), Aa/Ea.
>Covering laws.
HempelVsDray/HempelVsCovering law: Hempels eigenes Modell schließt komplexere Erklärungen ein. Bsp Planetenpositionen, die aus Anfangsbedingungen plus Naturgesetzen erklärt werden.
I 228
Gesetz/Erklärung/Schurz: Deduktiv-nomologische Gesetzeserklärung durch übergeordnete Theorien lässt sich auf die Kausalitätsforderung nicht direkt anwenden.
((s) Schurz/(s): Gesetze werden durch übergeordnete Theorien erklärt.)
NG/Naturgesetz/Problem/Schurz: Ein Gesetz ist kein raumzeitlich lokalisierter Sachverhalt und kann daher kein Gegenstand einer Kausalbeziehung sein.
Gesetz/Kausalität/Erklärung/Schurz: Viele Gesetze sind nicht kausal: Bsp die Gesetze der Evolution sind nichtkausal. Auch in der Physik: Bsp Erklärung aufgrund von Symmetrieprinzipien, Bsp viele Erklärungen in der Quantenmechanik.
>Erklärung/Hempel, >Erklärung/Hegel, >Erklärung/Scriven, >Kausalität, >Kausalerklärungen, >Gesetze, >Gesetzesartigkeit, >Naturgesetze.


1. Hempel, C. (1942). "The Function of General Laws in History". In: The Journal of Philosophy 39, (abgedruckt in ders. 1965, 221-243.)
2. Hempel, C. & Oppenheim, P. (1948). "Studies in the Logic of Explanation", Philosophy of Science 39, 135-175.
3. Stegmüller, W. (1969). Probleme und Resultate der Wissenschaftstheorie und Analytischen Philosophie. Band I:Wissenschaftliche Erklärung und Begründung. Berlin: Springer.
4. Salmon, W. (1989). Four Decades of Scientific Explanation. Minneapolis: University of Minnesota Press.
5. Dray, W. (1957). Laws and Explanation in History. Oxford: Oxford University Press.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006

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